Entstehung & Geschichte

Die Entstehung der Partnachklamm

Der Name der Partnach setzt sich aus dem indogermanischen "portn" (Pforte) und dem althochdeutschen "aha" (Ache - Wasserlauf) zusammen.

Der erste Grundstein der Partnachklamm wurde bereits vor ca. 240 Millionen Jahren in der mittleren Triaszeit gelegt. In dieser Zeit lagerte sich sogenannter Alpiner Muschelkalk in einem flachen Meer am Meeresboden ab. Darüber lagerten sich "kurze" Zeite später kalkhaltige Tonsteine und vereinzelte Kalkbänke ab. Diese nennt man Partnachschichten. Aus diesen beiden Schichten entstand während der alpinen Gebirgsbildung der Wamberger Sattel. Die obersten weicheren Partnachschichten dieses Sattels wurden sehr schnell durch kleinere Rinnsale abgetragen und ein erstes kleines Flußbett geschaffen.

Die Partnach, die vor der Eiszeit noch einen völlig anderen Verlauf besaß, fing an dieses Flußbett ebenfalls zu nutzen und auch die härteren Gesteinsschichten zu vertiefen. Am nördlichen Klammausgang fand die Partnach wieder weicheres Gestein und verbreiterte an dieser Stelle ihr Flußbett. Im Laufe von vielen Jahrtausenden entstand so die heute bekannte Partnachklamm.

Die Bedeutung der Partnach und der Partnachklamm für die Region zeigt sich schon an der Namensgebung. So geht beispielweise der Name des Ortsteils Partenkirchen auf die römische Reisestation "Partanum" zurück und diese wiederum auf den Namen der Partnach. Auch einige Straßennamen stehen in Verbindung mit der Partnachklamm, wie z.B. die Triftstraße, Klammstraße oder "Am Holzhof".

Die erste Nutzung der Partnachklamm

Als die Freisinger Bischöfe, zu denen die Region bis zur Säkularisierung gehörte, die Waldrodung oberhalb der Partnachklamm für private Haushalte zuließen, gewann die Partnach für die Berglandwirtschaft an Bedeutung. Denn das Holz wurde nun, vorzugsweise während der Schneeschmelze, nach dem Schlagen mit einem Erkennungsmerkmal mittels Eisenstempel (Hausmarch) versehen und in die Partnach geworfen. Der Fluß transportierte nun das Holz flußabwärts durch die Partnachklamm, wo es im Bereich der heutigen Berufsschule mit Hilfe einer Sandbank aus dem Wasser gefischt wurde. Dieser Vorgang nennt sich "Triften".

Während des Triftens kam es auch natürlich immer wieder in der Partnachklamm dazu, daß sich Baumstämme in der engen Klamm verfingen. Dann mußten diese Stämme unter lebensgefährlichen Bedingungen von den Holzknechten befreit werden. Dadurch wurden Ende des 19. Jahrhunderts sehr schnell Stimmen laut, die eine Erschließung der Partnachklamm forderten. Dies geschah dann auch 1886 durch das Anlegen eines Triftsteigs. Dies waren mit Holzbohlen belegte Eisenträger, die knapp über dem Wasser in die Felswände getrieben wurden. Reste dieser Eisenträger sind noch heute zu entdecken.

Der Tourismus in der Partnachklamm

Der Triftsteig wurde Ende des 19. Jahrhunderts verstärkt von den Touristen der Region angenommen und genutzt. Der Alpenverein begann aufgrund der stärker werdenden Gästezahlen 1910 mit dem Ausbau der Wege in der Partnachklamm. Dabei wurden unter extremen Belastungen sogar Tunnel in das Gestein getrieben. 1912 wurde der Ausbau beendet. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte wurde die Klamm auch für den Winter begehbar gestaltet und die Straße zur Klamm für den Fiakerbetrieb ausgebaut.

Auch heute sind immer wieder Maßnahmen notwendig, um die Wege in der Partnachklamm zu erhalten und zu sichern. Deshalb kann es jederzeit vorkommen, daß die Klamm aus Sicherheitsgründen geschlossen werden muß.

Die Auszeichnungen der Partnachklamm

Bereits 1912 wurde die Partnachklamm zum Naturdenkmal erkärt. 2006 wurde die Klamm vom Bundesministerium für Bildung und Forschung als Nationaler Geotop ausgezeichnet (internationale Bezeichnung: national geosite).